Anthocyane zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie bilden eine Gruppe von wichtigen und weitverbreiteten Farbstoffen, die Blüten, Blättern und Früchten eine rote, violette, blaue oder schwarze Färbung verleihen.

Aufgrund der chemischen Struktur und funktionellen Eigenschaften gehören Anthocyane zu den sogenannten Flavonoiden. Weitere Flavonoide sind z. B. Quercetin und Katechine. Flavonoide sind wiederum eine Untergruppe der Polyphenole, die eine Reihe von bioaktiven Substanzen umfasst, die nicht nur als Farbstoffe, sondern auch als Geschmacksstoffe und Gerbsäuren in Pflanzen vorkommen.

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Welche Funktionen haben sie im Körper und für unsere Gesundheit?

Anthocyane werden den Antioxidantien zugeordnet. Antioxidantien können den Körper vor oxidativem Stress schützen, indem sie freie Radikale abfangen und binden. Es gibt Hinweise auf mögliche positive Einflüsse von Anthocyanen auf die Blutgerinnung und den Schutz der Gefäße. Diese Erkenntnisse sind allerdings wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt.

Wie ist die Zufuhrempfehlung und welche Quelle gibt es?

Anthocyane zählen wie alle sekundäre Pflanzenstoffe nach bisherigen Kenntnisstand für den Menschen nicht zu den essenziellen Nährstoffen, haben aber Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen. Aufgrund der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage ist es zwar generell möglich, die positive Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen zu bewerten, Empfehlungen für die Zufuhr einzelner sekundärer Pflanzenstoffe wie Anthocyane können jedoch (noch) nicht gegeben werden.

Um eine gute Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen und damit auch Anthocyanen zu gewährleisten, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen hohen Verzehr von Gemüse und Obst einschließlich Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten. Nahrungsergänzungsmittel können – als Teil einer ausgewogenen Ernährung – ebenfalls zur Anthocyanzufuhr beitragen.

Anthocyane speziell finden sich als Farbstoffe in rot-, violett- und blaufarbige Beeren, Früchte und daraus hergestellte Säfte bzw. Rotweine sowie bestimmte Gemüsesorten. Besonders reich an Anthocyanen sind z. B. blaue Trauben, Heidelbeeren, Preiselbeeren, aber auch Gemüsesorten wie Auberginen oder Gartenbohnen.

Schon gewusst?

Anthocyane werden aufgrund ihrer färbenden Eigenschaften auch in der Lebensmittelherstellung eingesetzt.

Die Aufnahme von Anthocyanen aus Obst und Gemüse kann dadurch verbessert werden, indem bei der Zubereitung der Speisen etwas Fett hinzugeben wird.

Über die normale Ernährung nehmen wir täglich etwa 2,7 mg Anthocyane auf.

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