Vitamine

Vitamin B1 (Thiamin)

Vitamin B1 ist am Energiestoffwechsel und an der Reizweiterleitung im Nervensystem beteiligt. Bei etwa 32 Prozent der Frauen und 21 Prozent der Männer liegt die Zufuhr an Vitamin B1 unter den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE, NVSII). Neben Lebensmitteln, die reich an Vitamin B1 sind, können Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B1 zu einer guten Versorgung beitragen.

Informationen zu Funktion, Zufuhrempfehlungen und Quellen für Vitamin B1 gibt dieses Grafikvideo des Lebensmittelverbands Deutschland in Kurzform:

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Welche Funktion hat Vitamin B1 im Körper und für die Gesundheit?

Vitamin B1 (Thiamin) unterstützt in seiner aktiven Form als Coenzym die Energiegewinnung im Körper und spielt bei der Reizweiterleitung im Nervensystem eine wichtige Rolle. Vitamin B1 kann als freies Thiamin (pflanzliche Lebensmittel) oder in phosphorylierter Form (tierische Lebensmittel) vorliegen.

Im Einzelnen unterstützt Vitamin B1 folgende Stoffwechselvorgänge:

  • Energiestoffwechsel
  • Funktion des Nervensystems
  • Herzfunktion

Wie ist die Zufuhrempfehlung für Vitamin B1?

Die täglich empfohlene Vitamin-B1-Zufuhr beträgt laut DGE für Männer ab 19 Jahren 1,3 mg/Tag; danach sinkt der Bedarf altersabhängig (z. B. Männer ab 25 Jahren: 1,2 mg/Tag; für männliche Jugendliche ab 15 Jahren 1,4 mg) und für Frauen 1,0 mg/Tag (für weibliche Jugendliche ab 15 Jahren 1,1 mg/Tag). Ab 7 Jahren steigt die Zufuhrempfehlung bei Jungen von 0,9 bis 1,4 mg/Tag und bei Mädchen ab 7 Jahren von 0,8 bis 1,1 mg/Tag. Für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren werden altersentsprechend 0,2 bis 0,7 mg/Tag empfohlen.

Wie ist die Versorgungslage mit Vitamin B1 in Deutschland?

Die mittlere Zufuhr an Vitamin B1 in Deutschland beträgt bei Männern 1,3 mg und bei Frauen 1,0 mg pro Tag (NVSII). Ähnliche Ergebnisse liegen für sechs- bis elfjährige Kinder vor (KiGGS-Studie). Allerdings erreichen 32 Prozent der Frauen und 21,2 Prozent der Männer nicht die empfohlenen Mengen an Vitamin B1 (NVSII).

Wie kann man den Bedarf an Vitamin B1 decken?

Natürlicherweise kommt Vitamin B1 vor allem in Weizenkeimen (2 mg/100 g) und Sonnenblumenkernen vor. Auch Haferflocken, Erdnüsse und einige Hülsenfrüchte (Mungobohnen, Erbsen) enthalten viel Vitamin B1. Daneben ist Schweinefleisch mit etwa 1 mg/100 g eine gute Quelle für Vitamin B1.

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B1 können – als Teil einer ausgewogenen Ernährung – ebenfalls zur Vitamin- B1-Zufuhr beitragen.

Welche Bevölkerungsgruppen können ihren Bedarf an Vitamin B1 möglicherweise nur schwer decken?

  • Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin B1 von 1,2 bis 1,3 mg/Tag (2. bzw. 3. Trimester) bzw. 1,3 mg/Tag.
  • Menschen mit chronischen Krankheiten haben möglicherweise einen erhöhten Vitamin-B1-Bedarf.
  • Säuglinge können einen Mangel an Vitamin B1 aufweisen, wenn die Mutter nicht ausreichend mit Vitamin B1 versorgt ist.

In diesen Fällen kann eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B1 sinnvoll sein.

Wie sieht die Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin B1 aus?

Etwa 41 Prozent der Verwender von Nahrungsergänzungsmitteln greifen auf Produkte, die dieses Vitamin enthalten, zurück, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Leibniz Universität Hannover und der GfK (Willers et al. 2015).

Welche gesundheitsbezogenen Aussagen dürfen gemacht werden?

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Vitamin B1 von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

Vitamin B1

  • trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • trägt zu einer normalen Herzfunktion bei.
  • trägt zu einer normalen psychischen Funktion bei.

Schon gewusst?

Vitamin B1 kann nur in geringen Mengen (25 bis 30 mg) im Körper gespeichert werden. Daher ist eine regelmäßige Zufuhr an Vitamin B1 notwendig.

Einzelnachweise
Willers et al. (2015): Welche Bedeutung besitzt die Mehrfachverwendung von Nahrungsergänzungsmitteln? Daten einer deutschlandweiten Verbraucherbefragung. J Verbr Lebensm (2), S. 1–9.

Quelle: Lebensmittelverband Deutschland e. V.