Jod ist ein essenzielles, lebenswichtiges Spurenelement, das entscheidend zur normalen Funktion der Schilddrüse beiträgt. Aktuellen Zahlen zufolge erreichen jedoch rund 30 Prozent der Bevölkerung nicht die empfohlenen täglichen Aufnahmemengen. Neben Jodsalz kann auch eine Nahrungsergänzung zur Jodversorgung beitragen.

Informationen zu Funktion, Zufuhrempfehlungen und Quellen für Jod gibt dieses Grafikvideo des Lebensmittelverbands Deutschland in Kurzform:

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Welche Funktion hat Jod im Körper und für die Gesundheit?

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das der Körper zur Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Schilddrüsenhormone spielen eine entscheidende Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen. Beispielsweise ist Jod Hauptbestandteil der Hormone Trijodthyronin und Tetrajodthyronin.

Jod trägt zur Funktion folgender Stoffwechselvorgänge bei:

  • Produktion von Schilddrüsenhormonen und Erhaltung der Schilddrüsenfunktion
  • Energiestoffwechsel
  • kognitive Funktion
  • Funktion des Nervensystems
  • Erhaltung normaler Haut

Wie ist die Zufuhrempfehlung für Jod?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene Menge der täglichen Jodzufuhr für Erwachsene in Deutschland je nach Alter zwischen 180 und 200 Mikrogramm (µg).

Wie ist die Versorgungslage mit Jod in Deutschland?

Gemäß der repräsentativen, bundesweiten „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) und dem 13. DGE-Ernährungsbericht ist die Jodversorgung bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung nach wie vor nicht zufriedenstellend (Quelle: DGE). Eine adäquate Jodversorgung ist vor allem vor dem Hintergrund der aktuell diskutierten Speisesalzreduktion eine Herausforderung, da jodiertes Speisesalz eine wichtige Quelle für die Jodaufnahme darstellt.

Wie kann man den Bedarf an Jod decken?

Natürlicherweise ist Jod vor allem in Seefisch und Meeresfrüchten enthalten. Beispielsweise liefern 150 Gramm Tiefkühlgarnelen 143 (µg) Mikrogramm Iodid (Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel). Milch und Eier werden bei entsprechender Fütterung der Tiere ebenfalls jodreich. Darüber hinaus ist jodiertes Speisesalz eine gute und wichtige Jodquelle. Hierbei ist jedoch die aktuell breit diskutierte Salzreduktion in Lebensmitteln zu berücksichtigen. Auch Nahrungsergänzungsmittel (NEM) mit Jod können dabei helfen, die Jodversorgung des Einzelnen sicherzustellen.

Welche Bevölkerungsgruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Jodzufuhr?

  • Vegetarier:innen und Veganer:innen, die sich einseitig ernähren, können eine Unterversorgung mit Jod aufweisen.
  • Bei Vorliegen einer Kuhmilchallergie oder Lactoseintoleranz sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Jod geachtet werden.
  • Bei salzarmer Ernährung ist eine ausreichende Jodzufuhr notwendig.
  • Schwangere benötigen von Beginn der Schwangerschaft an mehr Jod. Dies hat zwei Gründe: Zum einen steigt durch die erhöhten Stoffwechselvorgänge der eigene Bedarf an Schilddrüsenhormonen um bis zu 50 Prozent. Zum anderen ist das heranwachsende Baby von der Jodversorgung der Mutter abhängig. Seine Schilddrüse beginnt bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche mit der Hormonproduktion, so der Arbeitskreis Jodmangel. Der erhöhte Jodbedarf in der Schwangerschaft ist allein durch eine normale Ernährung kaum zu decken. Daher empfehlen Wissenschaftler die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Jod: Die DGE empfiehlt die Einnahme von Jodtabletten in einer Dosis von 100 (-150) µg pro Tag in Schwangerschaft und Stillzeit nach ärztlicher Absprache.

Wie sieht die Verwendung von NEM mit Jod in Deutschland aus?

Jod ist unter den TOP 10 der am häufigsten ergänzten Nährstoffe. 18 Prozent der Verwender von Nahrungsergänzungsmittel greifen auf Produkte zurück, die dieses Spurenelement enthalten, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Leibniz Universität Hannover und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Welche gesundheitsbezogene Aussagen dürfen gemacht werden?

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Jod von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

Jod

  • trägt zu einer normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.
  • trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei.
  • trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.

Schon gewusst?

Im Gegensatz zu jodiertem Speisesalz enthalten „Reformsalz“ und „Meersalz“ nur unzureichende Mengen an Jod (DGE).

Quelle: Lebensmittelverband Deutschland e. V.