Die gemeinnützige Organisation „Veganuary“ hat im Jahr 2014 den Januar als Monat der veganen Ernährung ausgerufen. Doch was bedeutet es, wenn man sich rein pflanzlich ernährt?
Geht es nach der gemeinnützigen Organisation „Veganuary“ mit Sitz in Großbritannien, ist eine vegane Ernährungs- und Lebensweise nicht nur etwas für den Beginn des Jahres, sondern eine grundsätzliche Lebenseinstellung. Um aber erst einmal die Menschen auf das Thema generell aufmerksam zu machen, haben sie im Jahr 2014 öffentlichkeitswirksam den Januar als Veganuary proklamiert. Mit ihrer Kampagne konnten sie letztes Jahr über 580.000 Menschen mobilisieren, sich im Januar vegan zu ernähren.
Vegane Ernährung, heißt pflanzliche Ernährung
Eine vegane Ernährung ist eine rein pflanzliche Ernährung, d. h. man verzichtet auf tierische Lebensmittel und Inhaltsstoffe. Vegetarisch lebende Menschen verzichten nur auf Fleisch- und Fischprodukte, vegan lebende Menschen lassen auch Eier, Milch, Käse und auch Honig weg. Auf dem Speiseplan stehen Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorn und Getreide sowie Nüsse und Samen. Im Sinne der Lebensmittelvielfalt und aufgrund der Tatsache, dass vegane Lebensmittel immer mehr nachgefragt werden, hat sich mittlerweile auch ein großer Markt für sogenannte Ersatzprodukte entwickelt, also Lebensmittel, die wie Fleisch- oder Milchprodukte aussehen und schmecken sollen, aber auf pflanzlichen Inhaltsstoffen beruhen, z. B. Würstchen und Schnitzel auf Basis von Soja, Erbsen, Seitan oder Lupinen und Milch, Joghurt oder Käse auf Basis von Soja, Nüssen, Mandeln oder Getreide wie Hafer.
Leitsätze sorgen für korrekte rechtliche Bezeichnung von Ersatzprodukten
Bei der Kennzeichnung solcher Ersatzprodukte gibt es klare rechtliche Vorgaben durch die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs. Diese sollen dafür sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen Blick erkennen können, ob es sich um ein Tofu-Würstchen oder ein Würstchen aus Fleisch handelt und auf der anderen Seite geben sie den Herstellenden Rechtssicherheit: https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/kennzeichnung/bezeichnung-vegane-vegetarische-lebensmittel.
Wichtig: der Begriff „Milch“ ist dem Lebensmittel vorbehalten, das von Tieren wie Kühen, Schafen oder Ziegen stammt. Pflanzenmilch gibt es nicht, korrekt heißt das Ersatzprodukt dann Hafer-Drink oder Soja-Drink.
Viele Lebensmittelherstellende loben es aus, wenn ihre Produkte für Veganer:innen geeignet sind, zum Beispiel durch das V-Label (Vegan) von ProVeg. Außerdem sollten Veganerinnen und Veganer immer einen Blick auf das Zutatenverzeichnis von verpackten Lebensmitteln werfen, denn hieran sehen sie, ob tierische Inhaltsstoffe enthalten sind.
Ein bis zwei Prozent der Deutschen leben vegan
In Deutschland ernähren sich ca. ein bis zwei Prozent der Menschen vegan. Die Gründe sind vielfältig und reichen von ethischen Bedenken gegenüber der industriellen Tierhaltung über Gründe des Umweltschutzes, da pflanzliche Lebensmittel in der Regel einen niedrigeren CO2-Fußabdruck haben bis hin zu gesundheitlichen Gründen. Doch gerade beim Thema Gesundheit müssen vegan lebende Menschen aufpassen, denn aufgrund des Verzichts von tierische Lebensmittel kann es bei manchen Mikronährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Vitamin B2, Vitamin B12, Calcium, Eisen, Jod, Zink oder Selen zu einer mangelnden Versorgung kommen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat deshalb ein paar Tipps für Menschen, die sich rein vegan ernähren möchten, zusammengestellt:
- Dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen sowie die Versorgung mit Vitamin B12 regelmäßig ärztlich überprüfen lassen.
- Gegebenenfalls die Versorgung mit weiteren kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüfen lassen.
- Sich von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft informieren und beraten lassen.
- Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen.
Artikel-Teaserbild (oben): marilyn barbone – stock.adobe.com
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