Mit der sechsten Ausgabe des „FOKUS Wissenschaft“ knüpft Frau Prof. Dr. rer. med. Rima Obeid, Universitätsklinikum des Saarlandes, an die vorhergehende an. In dem im Dezember 2024 veröffentlichten Beitrag ging es bereits um einige Vitamine und wichtige Mineralstoffe, die besonders in den Lebensphasen Schwangerschaft und Stillzeit kritisch sein können. Dieser Beitragsteil beschäftigt sich mit der Bedeutung der ebenfalls kritischen Nährstoffe Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Jod während der Schwangerschaft und Stillzeit. Die einzelnen Nährstoffe werden kurz porträtiert, ihre Bedeutung beschrieben und die Versorgungslage von (schwangeren und stillenden) Frauen dargelegt. Ferner zeigt die Autorin die Zufuhrempfehlungen sowohl der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) als auch der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf, diskutiert mögliche Ursachen einer unzureichenden Versorgung und erläutert, wie diese erkannt und verhindert werden kann.
Schwangerschaft und Stillzeit zählen für Frauen naturgemäß zu den Lebensphasen mit hohen Ansprüchen an die Nährstoffzufuhr. Der Fötus wird im Mutterleib über die Nabelschnur aktiv mit Nährstoffen versorgt und der später gestillte Säugling erhält durch die Muttermilch die Nährstoffe, die er braucht. Für die meisten Mikronährstoffe und für Omega-3-Fettsäuren liegen die Zufuhrempfehlungen für Schwangere und Stillende daher höher als für nicht schwangere und nicht stillende Frauen. Eine bewusste Lebensmittelauswahl kann dazu beitragen, die Zufuhrempfehlungen einiger, aber nicht aller Mikronährstoffe zu erreichen. Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen, die Versorgung mit kritischen Nährstoffen zu sichern und mögliche Versorgungslücken zu schließen. Dies gilt auch für schwangere und stillende Frauen, für die im Beitrag entsprechende Empfehlungen dargestellt und erörtert werden.
Wie kann eine Unterversorgung festgestellt werden?
Eine unzureichende Versorgung oder gar einen Mangel während Schwangerschaft und Stillzeit zu erkennen, ist bei einigen Nährstoffen wie Vitamin D vergleichsweise einfach: Die 25(OH)D-Konzentrationen im Plasma oder Serum spiegeln die Menge an Vitamin D wider, die sowohl aus der Eigensynthese in der Haut als auch aus der Nahrung, einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln, stammt. Auch die Jodversorgung ist anhand der Konzentration im Urin gut zu bestimmen. Bei anderen Nährstoffen wie den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) gilt der Omega-3-Index zwar als gut geeigneter Biomarker für den Versorgungsstatus, seine Bestimmung ist jedoch von Fachgesellschaften hierzulande noch nicht anerkannt und daher bislang nicht sehr weit verbreitet. Angesichts der großen Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren für Mutter und Kind besteht hier noch Forschungsbedarf.
Lesen Sie mehr dazu in der Langfassung der sechsten Ausgabe von FOKUS Wissenschaft – sie steht hier zum Download bereit:
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