Sommer, Sonne, Schwitzen – schon wenn das Thermometer an der 30er Marke kratzt, fängt das große Stöhnen an. Zwar genießen die Meisten von uns den Sommer und warme Temperaturen, aber dauerhaft heiße Temperaturen können für den Körper sehr anstrengend sein und sich zudem negativ auf unsere Nährstoffversorgung auswirken.
Durchs Schwitzen verschafft sich unser Körper Abkühlung. Ab welcher Temperatur oder körperlicher Anstrengung der Prozess einsetzt, ist zwar individuell, aber der Regulierungsmechanismus ist immer gleich. Über die Schweißdrüsen wird Flüssigkeit an die Hautoberfläche abgegeben. Verdunstet der Schweiß, kühlt sich der Körper automatisch herunter. Gleichzeitig weiten sich die Blutgefäße in der Haut, um Wärme nach außen abzugeben. Dieses „Gegensteuern“ kann zu Anstrengungen für den Körper führen, die sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen zeigen können.
Elektrolytverlust beim Schwitzen
Zudem kommt es zu einem gewissen Nährstoffverlust. Der produzierte Schweiß besteht zwar zu über 99 Prozent aus Wasser. Weitere Bestandteile sind aber Elektrolyte. Unter dem Begriff Elektrolyte versteht man Stoffe, die elektrischen Strom leiten können. Zu ihnen zählen Mineralstoffe, Spurenelemente und Salze. Die wichtigsten Elektrolyte, die der Körper beim Schwitzen ausscheidet, also „verliert“, sind Magnesium, Kalium, Calcium und Natrium.
Magnesium ist ein essenzieller Bestandteil des Körpers. Es trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel, zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Außerdem ist Magnesium wichtig für eine normale Muskelfunktion.
Auch Kalium erfüllt verschiedene Aufgaben im Körper. Dazu zählt die Aufrechterhaltung des Elektrolytgleichgewichts, des Säure-Basen-Gleichgewichts und des osmotischen Drucks. Kalium ist essenziell für die Funktion von Nerven, Muskulatur, Herzfunktion und Regulation des Blutdrucks.
Mengenmäßig ist Calcium der wichtigste Mineralstoff des menschlichen Organismus. Es ist ein wichtiger Bestandteil von Zähnen und Knochen. Calcium sorgt dafür, dass Nervenimpulse in Muskeltätigkeit umgesetzt werden. Es spielt in der Blutgerinnung eine wichtige Rolle und reguliert die Aktivität von Verdauungsenzymen.
Natrium regelt zusammen mit Kalium den Wasserhaushalt des Körpers. Zusätzlich spielt Natrium eine Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und ist wichtig für den Säure-Basen-Haushalt.
Ausgleich durch viel Flüssigkeit und leichtes Essen
Was kann man tun, um den Elektrolytverlust beim Schwitzen auszugleichen? Viel trinken! Bei warmen Temperaturen ist es immer wichtig, viel zu trinken, das heißt mindestens die allgemeinen Empfehlungen von 1,5 bis 2 Liter Wasser einhalten oder sogar noch etwa einen Liter mehr trinken – je nach körperlicher Aktivität. Um den Mineralstoffverlust auszugleichen, ist es sinnvoll, Mineralwasser zu trinken, um die leergegangenen Ressourcen wieder auszufüllen. Alkohol ist mit Flüssigkeit übrigens nicht gemeint. Im Gegenteil, Alkohol sollte vermieden werden, denn er entzieht dem Körper zusätzlich Mineralstoffe und Flüssigkeit, was bei der Hitze sehr kontraproduktiv sein kann.
Zudem sollte man im Sommer eher ein leichtes Essen zu sich nehmen, um den Körper mit der Verdauung von reichhaltigen Speisen nicht noch mehr zu belasten. Das heißt, eher kleine Portionen und leichtverdauliche Nahrung wie Salat, Früchte, Gemüse, Joghurt und Quark, Brot, Fisch oder Geflügel. Diese Lebensmittel enthalten auch Magnesium, Calcium und Kalium, deren Verlust somit wieder ausgeglichen werden kann. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit den genannten Mineralstoffen können helfen, den Elektrolythaushalt nach dem Schwitzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Weitere Tipps für heiße Tage
Tagesablauf anpassen: Meistens liegen die heißesten Stunden des Tages zwischen 12 und 15 Uhr. Körperlich anstrengende Aktivitäten wie Sport sollten deshalb generell auf die Morgen- und Abendstunden verlegt werden.
Direkte Sonneneinstrahlung meiden: Schattige Plätze sind direkter Sonneneinstrahlung vorzuziehen.
Abkühlung zwischendurch: Erfrischende Abkühlungen, wie kalte Kompressen auf Stirn oder Nacken können eine sehr erfrischende Wirkung haben.
Wohnung/Haus kühl halten: Wohnung, Haus oder auch Büro sollten so kühl wie möglich sein, in dem tagsüber die Räume durch Vorhänge oder Rolladen weitestgehend abgedunkelt werden und die Fenster geschlossen bleiben, damit keine heiße Lust hereinkommt. Abends und morgens muss dann gelüftet werden. Eine weitere Möglichkeit wäre das Aufhängen von feuchten Laken und Handtüchern und natürlich Ventilatoren oder Klimaanlagen.
Lockere, luftige Kleidung tragen: Lockere und luftige Kleidung lassen mehr Luft an die Haut, sodass der Kühlungseffekt durch das Schwitzen eintreten kann. Nicht bedeckte Körperstellen müssen mit Sonnencreme geschützt werden. Auch ein Sonnenhut ist keine schlechte Idee, denn so wird der Kopf vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt und einem Sonnenstich vorgebeugt.
Haupt-Artikelbild (oben): Monika Wisniewska – stock.adobe.com
Comment here