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Fakt des Monats: Vitamin D, Bewegung und Knochengesundheit bei Heranwachsenden

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D in Kombination mit mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität täglich kann einen positiven Effekt auf die Knochengesundheit bei Kindern und Jugendlichen aufweisen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS).

Forscher des BIPS werteten für ihre Studie Daten der Identification and Prevention of Dietary- and Lifestyle-induced Health Effects in Children and Infants Study (IDEFICS)/I.Family cohort aus. Dabei handelt es sich um eine Kohortenstudie, die verschiedene gesundheitliche Parameter bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwei und 15 Jahren in verschiedenen Ländern der EU untersuchte.

Für die aktuelle Auswertung wurden die Daten von über 2.000 Heranwachsenden analysiert. Die Auswertung ergab, dass Kinder und Jugendliche, die eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung aufwiesen und sich genug bewegten, stärkere Knochen als andere Heranwachsende aufwiesen. Dies zeigte sich in einem höheren Knochensteifigkeitsindex, einem wichtigen Indikator für die Knochenstärke. Laut den Empfehlungen sollten sich Heranwachsende täglich mindestens 60 Minuten moderat bis intensiv körperlich betätigen, am besten auch draußen.

Die Analyse der Blutwerte der Heranwachsenden zeigte aber auch, dass zwei von drei Kindern und Jugendlichen nur unzureichend mit Vitamin D versorgt waren. Als Grenzwert für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung legten die Forscherinnen und Forscher eine Serumkonzentration von 25-Hydroxyvitamin-D von mindestens 20 ng/ml, was umgerechnet 50 nmol/l entspricht, fest.

Auch Erwachsene müssen bei Vitamin D Acht geben

Vitamin D ist nicht nur bei Kindern ein kritischer Nährstoff. Insgesamt 82 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen erreichen laut der Nationalen Verzehrsstudie II die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D nicht. Die Anteile sind am Höchsten bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen (>86 Prozent bei den Männern, >96 Prozent bei den Frauen) und den Seniorinnen und Senioren (94 Prozent bei den Männern, 97 Prozent bei den Frauen). Umso wichtiger wäre daher die Eigenproduktion durch die UV-B-Strahlen der Sonne. Allerdings gelingt dies häufig nicht: Laut der repräsentativen, bundesweiten „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) für den 13. DGE-Ernährungsbericht waren 60 Prozent nicht ausreichend versorgt, wobei rund 30 Prozent der Erwachsenen sogar Serumkonzentrationen < 30 nmol/l 25-Hydroxyvitamin D hatten und damit nicht nur unzureichend versorgt waren, sondern einen Vitamin-D-Mangel aufwiesen.

Wie kann man seinen Bedarf an Vitamin D decken?

Nur wenige Lebensmittel enthalten Vitamin D in signifikanten Mengen – die meisten davon sind tierischen Ursprungs. Dazu gehören vor allem fettreiche Fische wie Lachs, Hering oder Makrele. Bei ausreichendem Aufenthalt im Freien bei Sonnenschein kann Vitamin D über die UV-B-Bestrahlung der Haut vom Körper selbst gebildet werden. In den Wintermonaten von Oktober bis März reicht die Sonnenbestrahlung in Deutschland hierfür jedoch meist nicht aus. Hier können Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Versorgung mit Vitamin D sicherzustellen und mögliche Versorgungslücken zu schließen, die besonders nach den Wintermonaten auftreten. Denn dann sind die Vitamin-D-Speicher, wenn sie denn im vorausgegangenen Sommer angelegt werden konnten, meist spätestens leer.


Quellen: Cheng et al. (2025): „Moderate-to-vigorous physical activity modulates the association between serum 25-hydroxyvitamin D and bone stiffness in European children and adolescents“; Nutrition Research (2025)
Pressemitteilung des BIPS: „Knochengesundheit von Kindern und Jugendlichen: Vitamin D und körperliche Aktivität wirken zusammen“, unter: https://www.bips-institut.de/medien/presse/einzelansicht/knochengesundheit-von-kindern-und-jugendlichen-vitamin-d-und-koerperliche-aktivitaet-wirken-zusammen.html.

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