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Fakt des Monats: Mangelernährung bei pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren 

In 2 Wochen, am 11. November 2024, beginnt die „Malnutrition Awareness Week“, eine europaweite Aktionswoche zum Thema Mangelernährung und ihren negativen Folgen. Mangelernährung gibt es hierzulande nicht nur mit Blick auf Energie und Eiweiß, sondern Pflegebedürftige, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, sind auch häufig mit Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen wichtigen Stoffen wie Omega-3-Fettsäuren unzureichend versorgt. Das hat Auswirkungen auf die Mobilität, die kognitive Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren und sollte daher bestmöglich vermieden werden.

Aktuelle Situation in Deutschland

In Deutschland gibt es laut des Statistischen Bundesamtes rund fünf Millionen pflegebedürftige Menschen. Die meisten davon sind im fortgeschrittenen Alter und werden zu Hause versorgt. Eine besondere Herausforderung für die pflegenden Personen ist es, für eine gute Ernährung ihrer Schützlinge zu sorgen und auf eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen zu achten, um den Erhalt der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden zu unterstützen. 

Gründe für eine unzureichende Nährstoffversorgung 

Ältere Menschen benötigen zwar weniger Kalorien, aber zugleich Vitamine und Mineralstoffe in meist gleichen Mengen wie Jüngere. Bestimmte Medikamente und Erkrankungen können den Nährstoffbedarf sogar erhöhen. Oftmals erschwert auch ein fehlender Appetit, nicht selten einhergehend mit einem veränderten Geschmacks- und Durstempfinden oder einem verringerten Kau- und Schluckvermögen, die Essensaufnahme. Hinzu kommt der eingeschränkte oder bei Bettlägerigkeit sogar fehlende Aufenthalt an der frischen Luft und in der Sonne. Aus diesen Gründen weisen pflegebedürftige Senioren häufig ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Nährstoffversorgung auf. 

Welche Nährstoffe sind besonders kritisch?

Studien zeigen, dass die Versorgung im Alter insbesondere mit Vitamin D, aber auch mit Vitamin C und Folat häufig unzureichend ist. Auch bei Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren ist die Versorgung in weiten Teilen unbefriedigend. Weitere kritische Nährstoffe sind beispielsweise Eisen, Zink und Selen

Welche Funktionen haben diese Vitamine im menschlichen Körper?

Vitamin C und Vitamin D tragen beide zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Vitamin D spielt darüber hinaus auch eine wichtige Rolle für die Muskel- und Knochengesundheit sowie den Erhalt normaler Zähne. Die Vitamine B12 und Folat sind u. a. wichtig für den Homocysteinstoffwechsel. Ein erhöhter Homocysteinspiegel kann sich negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken.

Bedeutung von Zink, Selen, Eisen und Omega-3-Fettsäuren 

Zink und Selen unterstützen u.a. den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Beide Mineralstoffe und auch Eisen sind für die Immunfunktion wichtig. Darüber hinaus wird Eisen für die Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin benötigt und es ist für den Sauerstofftransport im Körper wichtig. Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) tragen hingegen zu einer normalen Herzfunktion bei. DHA ist auch wichtig für die Seh- und die Gehirnfunktion. 

Worauf also sollten pflegende Personen achten?

Eine ausreichende Versorgung der Pflegebedürftigen mit allen Nährstoffen ist essentiell. Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Neben den genannten, oft kritischen Vitaminen, Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren, sollte auch auf eine ausreichende Energie- und Eiweißzufuhr geachtet werden. Besonders wichtig ist auch, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. 

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